Mit der Einführung eines iPhone 4 mit Retina-Display hat Apple gezeigt, dass Nutzer Bildschirme in ihren Smartphones wünschen, die Bilder möglichst klar darstellen. Andere Hersteller haben dies verstanden und beginnen seit 2011 damit, mobile Endgeräte mit möglichst vielen Pixeln pro Zoll auf den Markt zu bringen. Obwohl die meisten Smartphones derzeit über mindestens 300 ppi verfügen, kommen bereits Smartphones mit einer Auflösung von 1080p, 1920 x 1080 auf den Markt, deren Hersteller stolz die Vorteile einer solchen Auflösung auf einer Diagonale von mindestens 5 Zoll präsentieren.
Obwohl viele einen solchen Bildschirm gerne in der Tasche haben würden, sagt der CEO von DisplayMate, dass es zwischen einem Smartphone mit einem Bildschirm mit 720p-Auflösung und einem anderen mit einer 1080p-Auflösung im normalen Gebrauch keine allzu großen Unterschiede geben werde. Er sagt, dass normale Benutzer keine großen Unterschiede zwischen den zuvor genannten Auflösungen bemerken und erst in den auf dem Computer generierten Grafiken die Qualität der Bildschirme wirklich schätzen können. Er sagt, dass die meisten Multimedia-Inhalte nicht sehr klar auf dem Bildschirm angezeigt werden, was an der Art und Weise liegt, wie diese Inhalte erstellt werden. Es ist auch zu berücksichtigen, dass ein großer Teil der Inhalte für die Darstellung in bestimmten Auflösungen skaliert wird und diese Skalierung teilweise die Qualität mindert.
Für manche Menschen ist es möglich, den Unterschied zu erkennen, wenn wir uns hinsetzen und ein [1080p]-Display und ein [720p]-Display nebeneinander betrachten. Wenn Sie wirklich ein Fan sind und Bilder studieren, oder wenn Sie professionelle Anwendungen haben und sich wirklich für Displays interessieren, dann kann es für Sie einen visuellen Unterschied machen. Selbst das kleinste Bilddetail eines Fotos erstreckt sich immer über mehr als einen Pixel. Der Bildausschnitt stimmt nie perfekt mit der Pixelstruktur des Displays überein. Videos sind noch schlimmer: Sie sind nicht nur unscharf wie Fotos, sondern die Bilder sind auch ständig in Bewegung. Selbst wenn die Bilder scharf wären, könnte das menschliche Gehirn Inhalte, die nur für den Bruchteil einer Sekunde auf einem so kleinen Display angezeigt werden, nicht erfassen. Beim normalen Betrachten von Videos wird 1920×1080 optisch kaum einen Unterschied machen.
Grundsätzlich sagt Raimond Soneira, dass wir nur in Android-Betriebssystemen, Spielen oder verschiedenen Anwendungen die wahre Qualität eines 1080p-Bildschirms schätzen können, der Rest der Multimedia-Inhalte könnte uns jedoch enttäuschen, und das aufgrund der Art und Weise, wie sie erstellt wurden. Nun sagt niemand, dass Bildschirme dieser Art in Smartphones nicht nützlich wären, aber wir können sie nicht in ihrem wahren Wert schätzen, weil unsere Sicht nicht gut genug wäre, aber auch weil es wenig Multimedia-Inhalte gibt mit einer Auflösung erstellt, die hoch genug ist, um darauf ausgeführt zu werden. Wenn Sie ein iPad 3-Tablet besitzen und im Internet surfen, dann haben Sie sicherlich verstanden, dass das Internet für solche Auflösungen derzeit nicht bereit ist.
Ich für meinen Teil begrüße die Implementierung von 1080p-Bildschirmen in Smartphones und hoffe, dass die Welt sie gut annimmt, aber zunächst denke ich, dass es damit einige Probleme geben wird.
